finnland teil 2 die westküste…

finnland teil 2 die westküste…

die westküste finnlands und ihr archipel – lange strände, blaues meer, idyllische fischerdörfer, leuchttürme und ein insellabyrinth.

bevor wir turku erreichten, legten wir einen stopp im kylämäki village ein. das ländliche dorf hat einen bauernhof im stil der 50er jahre sowie experimentierwerkstätten mit workshops, kursen und arbeitsshows.

und einen weiteren stopp in naantali. mit ihrer holz-altstadt, die zu den ältesten finnlands gehört, der seit dem 18. jh. entstandenen kurorttradition, ihrer mittelalterlichen klosterkirche, den kopfsteinpflasterstraßen, dem naantali museum (eine kombination aus zwei holzhausgebäuden mit innenhöfen und gärten) und als heimat der mumins bekannt (flusspferdähnliche Figuren, geschaffen 1940 von der schriftstellerin und künstlerin tove jansson) vermittelt naantali charmant den geist und die atmosphäre der vergangenheit.

turku, die älteste stadt finnlands (schon 1229 auf landkarten verzeichnet) ist reich an finnischer geschichte und beherbergt zahlreiche sehenswürdigkeiten. olga henriksson / visit turku war unser stadt-guide und neben den top-sehenswürdigkeiten (dom von turku, burg von turku, markthalle und innenstadt mit historischen gebäuden, schrägaufzug auf den ehemaligen gefängnishügel kakolanmäki, seefahrtsmuseum forum marinum, das gut erhaltene holzhausviertel, …)

besuchten wir auch eines der neuen hippen restaurants der stadt.

die flusspromenade lädt zu spaziergänge ein und mit einer kleinen fähre kann man kostenlos auch den fluss aurajoki überqueren.

es hat uns sehr gut gefallen und war eine tolle bereicherung. turku ist jedenfalls einen mehrtägigien besuch wert.

nächste etappe, die autonome region aland mit seinem archipel aus bewohnten inseln und tausenden von schären. wir starteten von der insel kuusisto, wo wir uns die ruinen der bischofsburg ansahen

und ein stück entlang des naturlehrpfades von kappelinmäki (rundweg) wanderten.

unser ziel, wir wollten in die regionalhauptstadt, nach mariehamn,

d.h. inselhopping im schärengarten. in den sommermonaten sind die kapazitäten der kleinen aland-fähren beschränkt. entweder man reserviert die teilstrecken vorab, oder man nimmt gelegentliche wartezeiten in kauf, wenn der camper keinen platz mehr hat.

mariehamn ist überschaubar und lässt sich gut zu fuß erkunden. das stadtbild prägen repräsentative lindenalleen (esplanaden), zwei stadthäfen (osthafen mit bootsschuppen und schiffswerften und westhafen mit seefahrtsmuseum und hochschule der schifffahrt), der marktplatz mit glockenturm und musikpavillon sowie der rathaushügel, umgeben von gepflegten parkanlagen.

für die tage der stadtbesichtigung übernachteten wir im park alandia hotel. das gemütliche und vor kurzem neu gestaltete hotel ist in familienbesitz, in ruhiger zentrumslage von mariehamn und nur wenige gehminuten von den häfen, einkaufsmöglichkeiten, restaurants und cafés entfernt. es stehen ein restaurant & bar, konferenzräume mit modernster technischer ausstattung sowie kostenlose parkmöglichkeiten zur verfügung. wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

für ein paar entspannende badetage wählten wir gröna uddens camping, rund 2 km vom zentrum von mariehamn entfernt mit café & pizzeria und einem eigenen strandbereich.

auf unserem weiteren weg durch die schären besuchten wir im gemeindegebiet von sund die brauerei & pub stallhagen, eine innovative kleinbrauerei mit verkauf, pub und bierdegustation von variantenreichen herrlichen bier.

burg kastelholm, im 14. jh. auf einer kleinen insel gebaut. das schloss wurde immer wieder zu teilen zerstört und anschließend neu um- und aufgebaut. dabei änderten sich die ursprünglichen aufgaben von einer verteidigungsanlage zu hauptsächlich administrativen aufgaben.

sowie das angrenzende vita björn prison museum. fast 200 jahre lang wurde das gebäude als gefängnis genutzt, wobei eine hälfte dem gefängniswärter und seiner familie als wohnung diente und die andere gebäudehälfte die zellen für die gefangenen beherbergte.

unser ganz persönliches fazit: das inselgewirr im finnischen schärenmeer ist ein touristenmagnet und inselhopping in den sommermonaten kann zeitraubend sein und bedarf daher einer vorangehenden planung – online-buchung der fährstrecken und campingplätze. campingplätze direkt am wasser und vor allem deren einrichtungen werden auf den schären mit den bootsurlaubern geteilt, d.h. die gemeinschaftseinrichtungen sowie der sanitärbereich sind oft überbelastet, selbst wenn die stellplatzkapazität für camper nicht ausgelastet ist. die befahrbaren inseln bieten nur begrenzte alternativrouten zu badebuchten und strände an. diese sind mehr den bootstouristen vorbehalten und selbstredend vor allem die unbefahrbaren und/oder unbewohnten kleineren inseln.
die ganze vielfalt und schönheit der aland-inseln lässt sich vermutlich per motorboot, selgelboot oder kanu / kajak leichter und stressfreier erkunden.

wieder zurück am festland fuhren wir in die stadt uusikaupunki und bezogen quartier am cp santtioranta, rund 1 km vom marktplatz entfernt,

d.h. das zentrum war auch gut zu fuß erreichbar. neben einer gut erhaltenen altstadt

gibt es mehrere besuchenswerte museen, z.b. das bonk museum (bei einer lustigen reise in die welt der fantasie zeigt es u.a. nicht funktionierende maschinen, kosmische therapieanwendungen, desinformationssysteme und lokalisierte schwarze löcher)

das saab automobile museum (viele saab-prototypen und andere klassische autos)

und das wolkenschloss pilvilinna. die künstlerin raija nokkala führt persönlich durch das hauptgebäude in dem wände, böden und decken mit bildern bemalt sind sowie den im garten gelegenen kunstpfad mit humorvollen skulpturen. penti, der herr des hauses, zeigt seine mehr als hundert abwechselnd blühenden rosenarten im garten des wolkenschlosses.

auf der etappe von uusikaupunki nach rauma legten wir einen stopp bei der alten kirche von pyhämaa (opferkirche) ein. ein roter turmloser holzbau, der aber im inneren eine herrlich bemalte holzdecke zeigt.

bei der stadtbesichtigung von rauma, der drittältesten stadt finnlands, begleitete uns riina hannula / rauma tourist information. unsere tour begann bei der kirche des heiligen kreuzes, neben dem kleinen fluss raumanjoki, und führte weiter nach alt-rauma, der größten einheitlichen historischen holzstadt skandinaviens mit rund 600 gebäuden.

während unseres aufenthaltes, das war ende juli, fand ein regionales sehr beliebtes festival statt, die rauma lace week. in dieser klöppelwoche dreht sich fast alles nur um das thema spitze.

es gab aber auch konzerte und die bewohner der altstadt öffneten ihre innenhöfe und einige veranstalteten einen flohmarkt.

nach einer absolut ruhigen nacht am großen kostenlosen parkplatz unmittelbar bei der kirche des heiligen kreuzes, besichtigten wir am nächsten tag sammallahdenmäki, eine begräbnisstätte aus der bronzezeit, die zum unesco-weltkulturerbe erklärt wurde und über 3.000 jahre alt ist.

zum übernachten fanden wir einen einsamen romantischen stellplatz an einem see.

weiter ging es, immer entlang der westküste in der region satakunta, richtung pori.

am nächsten tag nach einem ausgiebigen frühstück liefen wir den endlosen sandstrand beim yyteri hotel & spa entlang,

fanden ein tolles fotomotiv, die eisenbahnbrücke zwischen isojoenranta und kalaholmaund besuchten das emil cedercreutzin museum. emil cedercreutz (1879-1949) war ein vielseitiger künstler – bildhauer, scherenschnittgestalter, sammler und autor einer ethnographischen sammlung. das museum ist einen besuch wert.

nach diesem kulturausflug war uns der sinn nach wandern. dafür hatte sich auf unserem geplanten weiteren streckenverlauf das ronkansuo moor und der vogelturm kärjenkallio im puurijärvi und isosuo nationalpark, einem bekannten vogelschutzgebiet, angeboten.

nächstes ziel mit einem mehrtägigen aufenthalt war die region pirkanmaa, genauer beschrieben die hauptstadt dieser region, tampere, aber das ist eine andere geschichte über die wir noch berichten werden.

bis dahin alles liebe von den hovi’s on tour