san francisco, wer so wie wir nie längere zeit in einer großstadt bleibt, muss sich überlegen was man in wenigen tagen tatsächlich alles besichtigen und erleben möchte. wir haben uns entschieden auf jeden fall „alcatraz“ zu besuchen.
also rauf auf die fähre, die uns zu „der“ insel brachte, die man schon von weitem sehen kann.beim betreten der insel wird einem schnell klar, dass es sich hier um einen ort mit düsterer vergangenheit handelt.
für viele ist vielleicht dieser ort ein inbegriff geworden nachdem hier al capone (zelle B181) seine strafe abgesessen hat,
aber neu war für uns, dass z.b. auch ein landsmann von uns hier inhaftiert war und bei einem fluchtversuch getötet wurde – joseph bowers aus rohrbach in oberösterreich.
das spektakulärste ereignis war aber sicher der gefängnisausbruch in der nacht zum 11. juni 1962, der weltweit für aufsehen gesorgt hat. eine flucht von der als ausbruchsicherst geltenden gefängnisinsel – alcatraz.
frank lee morris und die anglin-brüder john und clarence hatten ihre flucht monatelang geplant und vorbereitet. mit gestohlenen löffeln aus der gefängniskantine und einer selbstgebastelten bohrmaschine, bestehend aus einem alten staubsaugermotor, hatten sie nächtelang das loch ihrer zellenlüftung gerade soweit vergrößert um durchschlüpfen zu können. um nicht vorzeitig entdeckt zu werden, stopften sie die löcher tagsüber mit einer paste aus klopapier und dem abgetragenen beton aus den zellenwänden wieder zu.
es gelang ihnen entlang von rohren auf das dach der anstalt zu klettern. von dort stiegen die drei dann unentdeckt von den scharfschützen wieder hinab und flüchteten über die bucht richtung festland. dafür hatten sie sich aus mehr als 50 regenjacken ein floß gebaut.
die wärter, die bei ihrem nächtlichen rundgang auch die abgedunkelten zellen kontrollierten, bemerkten nichts. erst am nächsten morgen fanden sie in den betten kopfattrappen, die die drei aus papier, farbe und echtem haar zusammengebastelt hatten.
bis heute fehlt von frank morris und den anglin brüdern jede spur.
gemütlich war alcatraz nicht 1,52 x 2,74 meter misst jede zelle. eine pritsche, ein klo, ein kleiner stuhl. mehr passte nicht rein. verlassen durften die insassen ihre zellen nur zum duschen und essen. der speisesaal hieß bei ihnen übrigens gaskammer, weil von der decke kanister mit tränengas hingen, für den fall einer meuterei. der speisesaal ist mit dem zellenblock durch einen korridor verbunden, der als „times square“ bezeichnet wurde, da dieser unter einer großen uhr hindurchführt.
bei unserem rundgang konnten wir noch viel mehr unheimliche geschichten, fakten und legenden über die berühmten – al „scarface“ capone und george „machine gun kelly“ barnes, robert stroud, bekannt als „the birdman“ und alvin „creepy“ karvis, aber auch weniger berühmten häftlinge erfahren, sowie über das leben der gefängniswärter und ihrer familien, die ja auch auf der insel untergebracht waren. 1963 wurde alcatraz geschlossen. alles in allem ein interessanater und lohnender ausflug in die vergangenheit.
als nächstes machten wir mit „chinatown & north beach food walking tour“, geführt von unserem fachkundigen guide cynthia,einen kulinarischen spaziergang durch san francisco’s chinatown. gespickt mit vielen informationen, humorvoll interprediert und trotzdem äußerst fachkundig, hörten wir über die historie dieses viertes und machten immer wieder lokalstops zum verkosten – u.a. bei einer glückskeksfabrik,
einer pralinen erzeugung,
einem teeladen
usw. eine tour, die man sich gönnen sollte.
anschließend bummelten wir noch alleine durch chinatown,
wo wir weitere kuriositäten
und viele murals entdeckten.
wer in san francisco ist sollte sich nicht die berühmte straßenbahn entgehen lassen. alles was man dazu braucht ist viel geduld, denn die warteschlange zum mitfahren ist lang. die begehrtesten plätze sind natürlich die stehplätze am trittbrett. schon abenteuerlich auf welchen steilen straßen das ding fährt.
am nächsten tag schlenderten wir gemütlich gemäß dem straßenverlauf bergauf und bergab zum hafen
und stürzten uns in das getümmel am pier 39, fisherman’s wharf. abgesehen von der am pier 39 auf pontons lebenden seelöwenkolonie
gibt es hier wirklich nur tourismus pur. man trifft menschen aus allen teilen der erde, die über die holzstege flanieren. einheimische sind hier gnadenlos in der unterzahl und meiden tagsüber den ort. pier 39 ist mit über 10 millionen besuchern pro jahr der zweit-meistbesuchte ort kaliforniens.
aber ja, auch das mus man gesehen haben. über 110 geschäfte, 11 restaurants (eines davon haben wir besucht: seafood all you can eat, war einfach der hammer) und zahlreiche attraktionen, wie zum beispiel „the flyer / san francisco’s flying theater experience“, mit dem man unbedingt einmal mitfliegen sollte, bieten den besuchern ausreichend möglichkeiten einen netten tag zu verbringen.
san francisco ist definitiv eine stadt in der man auch etwas mehr zeit verbringen könnte, ohne das langeweile aufkommt. wir aber mussten, nein wollten, weiter und wie es dann genau weiter ging und was wir noch alles erlebten ist eine andere geschichte über die wir noch berichten werden. bis dahin
alles liebe von den
hovi´s on tour