die letzten tage in litauen begannen mit einem zwischenstopp vor litauens hauptstadt mit der ende des 14. jh. errichtete wasserburg trakai. eine inselburg im see galvė, die man über eine lange holzbrücke erreicht. vom innenhof führen holztreppen und außengänge in den oberen stock in dem ein museum eingerichtet ist.
die barocke altstadt von vilnius, unesco-kulturerbe, erkundeten wir leider bei dauerregen. wir starteten am kathedralenplatz, bei der st.-stanislaus-kathedrale mit ihrem charakteristischen freistehenden glockenturm.
sahen uns die obere burg und den am burgberg drohnenden gediminas-turm sowie den berg der drei kreuze von unten an.
schlenderten durch verwinkelte gässchen bis zum tor der morgenröte. dies ist ein teil der alten stadtmauer mit einer kleinen kapelle und der schutzheiligen litauens und weißrusslands – der schwarzen madonna. ein christlicher wallfahrtsort und pilgerziel.
lernten einen stadteil der einst jüdisches wohnviertel war und heute ein künstlerviertel ist kennen – die republik užupis (auch engelsrepublik genannt). sie versteht sich symbolisch als einziges gewaltfreies land der welt und an der wand der verfassung sind tafeln in rund 40 sprachen angebracht, die rund 41 artikel umfasst, z.b. ‘jeder mensch hat das recht zu sterben, ist jedoch hierzu nicht verpflichtet‘ oder ‘jeder mensch hat das recht, unverstanden zu bleiben‘.
besuchten den palast der großfürsten von litauen, der einst sitz der polnisch-litauischen großfürsten war, und aufgrund seiner zahlreichen um-, aus- und erweiterungsarbeiten spätgotische/renaissance/und frühbarocke stile vereint. im (national-) museum der historischen residenz werden grabungsfundstücke sowie wiedergergestelltes historisches interieur ausgestellt
und bestaunten die kirche st. peter und paul, mit ganz in weiß gehaltenen stuckarbeiten, die das gesamte kircheninnere ausfüllen
ja, es gäbe noch viel zu sehen in villnius.
ein kulinarisches highlight waren die litauischen spezialitäten im ‘etno dvaras‘ – šaltibarščiai (kalte rote-rüben-suppe) und didžkukuliai (fleischgefüllte kartoffelknödel)
herzlichen dank an ‘dainė juodiškienė‘ für ihre fachkundige führung und vor allem der agentur go vilnius für ihre unterstützung.
auf unserem weiteren weg – moderne kunst, verewigt unter freiem himmel zum thema europa, im europos parkas skulpturenpark. der litauische bildhauer ‘gintaras karosas‘ setzte sich zum ziel, dem geographischen zentrum europas durch teils kuriose, überdimensionale kunstwerke bedeutung zu verleihen, die gemeinsam mit künstlern aus 33 verschiedenen ländern geschaffen wurden und auf einer fläche von rund 55 ha ausgestellt sind.
schön, dass der künstler selbst für ein gespräch zeit fand.
in unmittelbarer nähe befindet sich der mittelpunkt europas – eine im jahr 1989 von geographen des nationalen geographieinstituts frankreichs als flächenschwerpunkt ermittelte stelle, etwas nördlich von vilnius – N54° 54′ 0″, E25° 19′ 0″.
noch stehen ein paar must-see highlighsts auf unserer route durch den südlichen landesteil litauens:
die burg von dubingiai – burgfundamente und überreste einer kirche wo im 16.-17. jh. der palast des adelsgeschlechts radvilos standen, mit schönem panorama auf den see asveja
der baumwipfel-wanderweg bei anykščiai ist 300 m lang und die gehwege steigen nach und nach auf 21 m über dem boden an. der aussichtsturm am ende des weges ist 34 m hoch und bietet einen weiten rundumblick auf den fluss šventoji.
wir wurden von ‘indrė‘ begleitet, die uns auch die (teufels-) geschichte vom findling puntukas erzählte (ein riesiger granitblock, der von skandinavischen berggletschern stammt) und uns durch das ganzjährig geöffnete informationszentrum führte. zuletzt wanderten wir noch über die erst kürzlich fertig gestellte stahlseilbrücke, die die beiden ufer des flusses šventoji miteinander verbindet.
das städtchen anykščiai mit der katholischen st.-matthias-kirche und ihren beiden 79 m hohen türmen und der staustufe beim zusammenfluss der flüsse šventoji und anykšta
der aussichtsturm bijeikiai – 15 m hoch, mit blick auf den rubikiai-see mit seinen 16 inseln
auf wenig befahrenen schmalen straßen und in frühlingshafter natur erreichten wir das litauische museum für ethnokosmologie – ein himmelsobservatorium (ein gebäude mit außergewöhnlicher architektur) mit unterirdischen ausstellungsräumen, in denen es fast alles, was mit der kosmologie zu tun hat zu sehen gibt: von antiken meteorologischen instrumenten bis hin zu astronomischen und astrologischen kalendern und einem observatoriumturm mit zwei teleskope für nachtprogramme
eine schotterpiste führt zum imkereimuseum stripeikiai – museum der altertümlichen bienenzucht mit mehreren hunderten exponaten. man kann auch unterschiedliche sorten honig verkosten und kaufen
knapp 10 fahrminuten weiter liegt die wassermühle ginučiai – ein hölzernes mühlgebäude, das bis 1968 in betrieb war und noch die authentische einrichtung zeigt
der botanische naturlehrpfad in palūšė, am ufer des lūšiai sees, wurde im eilschritt bewältigt und gestaltete sich leider zum wettlauf mit den gelsen
durch die historische kleinstadt salakas führt ein ca. 5 km langer rundweg, der am parkplatz beim see luodis im gražutė regional park beginnt, über einige stege zu einem hölzernen aussichtsturm führt,
durch den ort und vorbei an der kirche der hl. schmerzreichen jungfrau maria
geht und nach einem kurzen waldstück wieder beim see endet
zarasai, mit großem steg und aussichtsbrücke, war für uns nur ein kurzer stopp – es fanden wartungsarbeiten statt und das betreten war verboten
in stelmužė ist die kleine holzkirche (sie wurde ohne einen einzigen nagel gebaut) und die alte eiche (eine von den ältesten in europa, ungefähr 1500 – 2000 Jahre alt, durchmesser ca. 3,5 m und umfang am boden rund 13 m) sehenswert
das nächste ziel ist die festung daugavpils in lettland, aber das ist eine andere geschichte über die wir noch berichten werden.
bis dahin alles liebe von den hovi’s on tour