über die geschichte von ungewöhnlichen zuwanderern haben wir im kloster der altgläubigen in wojnowo erfahren.
das kloster liegt am duś-see und war zu beginn des 19. jh. in der damaligen masurischen wildnis ein zufluchtsort für jene altgläubigen (auch philipponen genannt – eine der fanatischsten abzweigungen des orthodoxen glaubens), die sich gegen die im 17. jh. eingeführte liturgiereform (nikon-reform) in der russisch-orthodoxen kirche stellten und vom russischen zar grausam verfolgt wurden.
erst eine einsiedelei, dann ein männerkloster und schließlich ein frauenkloster, in dem die letzte klosterpriorin 1972 verstarb. heute hat das kloster die funktion eines museums und ist ein denkmal religiöser und sittlicher kultur der altgläubigen.
am ortsrand von wojnowo haben wir im vorbei fahren auch noch die blaue kirche, die orthodoxe pfarr- und klosterkirche „entschlafung der gottesmutter“, gesehen.
über eine rumpelige zufahrtsstraße erreichten wir am nachmittag den wildpark dzikich zwierząt kadzidłowo. die besichtigung des weitläufigen freigeländes ist ausschließlich mit einem guide möglich. einige tiere sind so sehr an menschen gewöhnt, dass sie mit einem mitlaufen (damwild, rotwild) und auf futter warten, andere sind in ihren gehegen so gut verborgen, dass sie nur mit hilfe des geschulten auges des guides zu entdecken sind (wölfe, elche).
nach gut eineinhalb stunden und gerade rechtzeitig vor einem beginnenden gewitter setzten wir die fahrt zu unserem nächsten übernachtungsplatz fort, dem ferienzentrum „wagabunda“ am stadtrand von mikołajki. die cottages, ferienzimmer, zelt- und caravanstellplätze befinden sich nahe dem badestrand am see mikołajskie und über die uferpromenade gelangt man in wenigen minuten in die stadt und zum hafen.wir teilten uns mit nur einem anderen camper den großen wiesenstellplatz und genossen vor allem die ruhe.
für die nächsten beiden etappenziele fuhren wir nach mrągowo und spazierten vom amphitheater, einer modernen seebühne,
dem seeufer entlang zur quelle der liebe, einer stark eisenhältigen quelle, die mitten im wald aus einem felsen hervor tritt.
den tagesabschluss bildete der besuch der wahlfahrtskirche u. kloster swięta lipka. ein jesuitenpater erzählte uns die entstehungsgeschiche und führte uns zu der stelle im kircheninneren an der einst jener baum stand in dessen krone sich das marienbild befand, das ein zu tode verurteilter in der nacht vor seiner hinrichtung schnitzte und er dadurch sein leben retten konnte.
bewundernswert ist auch die orgel von swięta lipka, mit engelsfiguren die beim orgelspielen in bewegung gesetzt werden. leider hörten wir kein orgelstück (präsentationen werden nur gruppen angeboten), aber allein der barocke reich verzierte stil der kirche war auch schon sehr beeindruckend.
die nacht verbrachten wir in kętrzyn, am stellplatz beim ehemaligen führerhauptquartier „wolfsschanze“, aber das ist eine andere geschichte, über die wir noch berichten werden.
bis dahin alles liebe von den hovi’s on tour