bergdörfer in den ausläufern des mittleren atlas, gerade einmal rund 25 km von fes entfernt, und man taucht in das vielleicht noch ursprünglichste leben im norden marokkos ein.
unser gastgeber und guide ist kamal, der das wunderschön eingerichtete gästehaus „dar kamal chaoui“ in bhalil führt.
jedes zimmer ist anders und mit viel liebe zum detail eingerichtet.
wir vereinbarten eine tour durch bhalil und am nächsten tag eine weitere tour durch das nahegelegene sefrou.
bhalil – die einwohner von bhalil sind überwiegend berberischer abstammung.
im dorf sind viele wohnungen in die weichen tuffsteinfelsen gehauen. allerdings mussten wir genau hinschauen, um nicht an einer der höhlenhäuser vorbeizugehen, da diese von außen quasi versteckt sind. wir bekamen die gelegenheit eine der höhlenwohnungen zu besuchen und durften mit der hausherrin tee trinken.
das dorf selbst besteht überwiegend aus weiß und pastellfarbig getünchten häusern und engen gassen die sich einen hang hinauf ziehen.
mehrere brücken umspannen einen kleinen fluss, der auch den kommunalen wascheplatz speist, an dem die frauen ihre kleider, teppiche und wolle waschen.
kamal erzählte uns historische geschichten über das dorf, machte uns auf die typische tracht die von den alten frauen im dorf noch heute getragen wird aufmerksam, erklärte wie die dorfbewohner ihren lebensunterhalt verdienen, besuchte mit uns die frauen die die djellaba-knöpfe herstellen, und sprach über die landwirtschaft und die bedeutung der olivenhaine in der region.
sefrou- bis zur mitte des 20. jahrhunderts lebte hier eine der größten jüdischen minderheiten des landes.
um ihre geschichte und die gemeinsame jüdisch-berberische vergangenheit verstehen zu können braucht es allerdings jemanden wie kamal, der u.a. leidenschaftlich an marokkanischer geschichte interessiert ist und diese sehr anschaulich anhand der spuren der juden in sefrou vermitteln kann.
neben der synagoge in der mellah (jüdisches viertel), die offiziell leider geschlossen ist und die wir nur dank kamal’s bekanntheit im dorf betreten durften,
besuchten wir auch eine karawanserei und die kleine medina mit den zahlreichen handwerkern.
last but not least ist zu erwähnen, dass in sefrou das jährliche kirschfestival stattfindet, eines der ältesten kulturfestivals marokkos, aber leider waren wir dafür zur falschen zeit zu besuch.
der besuch dieser beiden bergdörfer hat uns sehr beeindruckt. wir durften dank des umfassenden wissens von kamal, der übrigens aufgrund seines langjährigen auslandsaufenthaltes perfekt arabisch, französisch, englisch und deutsch spricht, neben der geschichte und den gesellschaftlichen einblicken auch wunderbare persönliche erfahrungen mit den menschen vor ort machen.
am 05.11.19 ging die reise weiter. nachdem wir die letzten beiden tage keine touristen gesehen hatten waren wir gespannt, was uns in fes, der drittgrößten stadt marokkos erwartet, aber das ist eine andere geschichte über die wir noch berichten werden.
bis dahin alles liebe von den
hovi´s on tour